
Da im ursprünglichen Thema ja eine Diskussion entbrannt ist über Gehalt, Wert der Pflege - oder auch nicht - Tarifverträge und Streiks, dachte ich mir, das könnte man in einem eigenen Thread besser diskutieren, sonst geht das ursprüngliche Thema verloren.
charleene schrieb: "Vom Gehalt her sind wir Pflegekräfte sehr verwöhnt"
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Wie Pet Shop Girl schon anführte, tragen wir Pflegekräfte eine enorm hohe Verantwortung, welches widerum zu viel Streß führt und eine absolute Konzentration zu jeder Zeit unseres Arbeitstages verlangt. Auch ein Manager, der über viele Millionen Euro zu entscheiden hat, trägt viel Verantwortung - aber bei ihm geht es eben nicht um Leben und Tod. Und ja, ich bin auch der Meinung, daß Ärzte (solange sie noch kleine Assistenten sind, ab Oberarzt wird's etwas besser), Polizisten, Feuerwehrleute und Sanis ebenfalls zu wenig verdienen (aber ich bin nunmal Krankenschwester und rede jetzt über meine Branche).
charleene schrieb: "...Mein Mann arbeitet 72h/Woche, für ihn selbstverständlich."
Bei einem miesen Gehalt (laut Deiner Aussagen)? Und wann gibt es Privatleben? Wie gleicht der Arbeitgeber sowas aus? Ansonsten wurde dazu schon eine Menge gesagt...
Zu den Streiks im öffentlichen Dienst und den Gewerkschaften: Jam die Streiks nerven, hier in Bremen sicher nicht so doll wie in BW zum Beispiel - die Entsorgungsbetriebe wurden schon vor Jahren privatisiert, da gelten die Tarifverträge für den öffentlichen Dienst nämlich nicht mehr, was natürlich sicher mit Einkommenseinbußen einhergeht, wie immer bei solchen Geschichten. Oder wie bei uns: Große Firma gründet kleine Firma, die hat anderen Tarifvertrag - und schon bekommst Du weniger Geld, weniger Urlaub usw. Die Gewerkschaften sind völlig im Recht: Immer mehr wird versucht, oft genug mit Erfolg, die Tarifverträge auszuhebeln - die Arbeitnehmer stehen dumm da. Die öffentliche Hand klagt, daß kein Geld mehr da ist, aber die sollten mal nachdenken, woran das denn liegt, und ob die Arbeitnehmer wirklich diejenigen sind, die es ausbaden sollen.
Ein nettes Beispiel: In Bremen hat man den Space Park gebaut - klasse Ding, hätte ein Riesenerfolg werden können, aber man hat's vor die Wand gefahren. Es hat 1 Millarde DM gekostet, die Hälfte der Kosten trug die Stadt Bremen, weil man sich super Einnahmen für die Zukunft erhofft hatte (Tourismus und so). Und dabei ist Bremen sowieso pleite. Wer muss es letztendlich ausbaden? Die Bürger der Stadt, insbesondere die Menschen, die in Wohnheimen, Tagesstätten usw. betreut werden - da will man 15% einsparen!!!
charleene schrieb: "Vom Gehalt her sind wir Pflegekräfte sehr verwöhnt"
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Wie Pet Shop Girl schon anführte, tragen wir Pflegekräfte eine enorm hohe Verantwortung, welches widerum zu viel Streß führt und eine absolute Konzentration zu jeder Zeit unseres Arbeitstages verlangt. Auch ein Manager, der über viele Millionen Euro zu entscheiden hat, trägt viel Verantwortung - aber bei ihm geht es eben nicht um Leben und Tod. Und ja, ich bin auch der Meinung, daß Ärzte (solange sie noch kleine Assistenten sind, ab Oberarzt wird's etwas besser), Polizisten, Feuerwehrleute und Sanis ebenfalls zu wenig verdienen (aber ich bin nunmal Krankenschwester und rede jetzt über meine Branche).
charleene schrieb: "...Mein Mann arbeitet 72h/Woche, für ihn selbstverständlich."
Bei einem miesen Gehalt (laut Deiner Aussagen)? Und wann gibt es Privatleben? Wie gleicht der Arbeitgeber sowas aus? Ansonsten wurde dazu schon eine Menge gesagt...
Zu den Streiks im öffentlichen Dienst und den Gewerkschaften: Jam die Streiks nerven, hier in Bremen sicher nicht so doll wie in BW zum Beispiel - die Entsorgungsbetriebe wurden schon vor Jahren privatisiert, da gelten die Tarifverträge für den öffentlichen Dienst nämlich nicht mehr, was natürlich sicher mit Einkommenseinbußen einhergeht, wie immer bei solchen Geschichten. Oder wie bei uns: Große Firma gründet kleine Firma, die hat anderen Tarifvertrag - und schon bekommst Du weniger Geld, weniger Urlaub usw. Die Gewerkschaften sind völlig im Recht: Immer mehr wird versucht, oft genug mit Erfolg, die Tarifverträge auszuhebeln - die Arbeitnehmer stehen dumm da. Die öffentliche Hand klagt, daß kein Geld mehr da ist, aber die sollten mal nachdenken, woran das denn liegt, und ob die Arbeitnehmer wirklich diejenigen sind, die es ausbaden sollen.
Ein nettes Beispiel: In Bremen hat man den Space Park gebaut - klasse Ding, hätte ein Riesenerfolg werden können, aber man hat's vor die Wand gefahren. Es hat 1 Millarde DM gekostet, die Hälfte der Kosten trug die Stadt Bremen, weil man sich super Einnahmen für die Zukunft erhofft hatte (Tourismus und so). Und dabei ist Bremen sowieso pleite. Wer muss es letztendlich ausbaden? Die Bürger der Stadt, insbesondere die Menschen, die in Wohnheimen, Tagesstätten usw. betreut werden - da will man 15% einsparen!!!
- Qualifikation
- Krankenschwester/Nachtwache
- Fachgebiet
- Altenpflegeheim