Hallo flocky
Ich spreche mal grundsätzlich von Aromapflege. Aromatherapie wird von Aromatherapeutinnnen (ist in der Schweiz eine Ausbildung für sich. In Deutschland?) ausgeführt. Unsere Institution führte vor einem Jahr schwerpunktmässig die Weiterbildung "Pflege mit ätherischen Ölen" durch. Wir konnten es dann optimal ins Konzept "Basale Stimulation" intergrieren, Düfte und taktile Stimulationen sind ja zwei von vielen verschiedenen Elementen der B.S.
Die Aromapflege ist ein begeisterndes Gebiet. Aber wie Nachtschwärmerin schon erwähnt hat, sie darf grundsätzlich nur von Personen, die eine seriöse Weiterbildung besucht haben angewendet (evtl. angeleitet und kontrolliert )werden. Die ätherischen Öle habens in sich und ihre Wirkungen sollten nicht unterschätzt werden. Neben den erhofften wohltuenden Wirkungen können sie auf der anderen Seite auch ausgesprochen kontraproduktive Wirkungen für den Betroffenen bewirken. Die ätherischen Öle müssen genaustens nach den Vorgaben dosiert werden! Erlebte bei einer Patientin, die u.a. mit Minze gebadet wurde ein akute Unterkühlung weil zu hoch dosiert wurde...! Die Pfefferminze kühlt extrem ab! In der Geriatrie kanns bald einmal lebensbedrohlich werden. Zudem muss die Anwendung von Düften immer mit dem Betroffenen abgesprochen werden oder Biographie benutzen. Im Vorfeld einer Anwendung muss auch immer ein Verträglichkeitstest auf der Haut durchgeführt werden, lernt man/frau alles in der Weiterbildung. Auch da stimme ich dem Beitrag von Nachtschwärmerin zu. MIch persönlich kannst du beispielsweise mit Lavendelduft foltern...! Noch ein Beispiel: bei einer Mitarbeiterin von mir löste der Duft der Weisstanne Weinkrämpfe aus. Dieser Duft löste ihr Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit aus und sie konnte sich nicht dagegen wehren.
Auf dem Markt werden übrigens bereits abgemischte Lösngen für Fieberwaschungen aber auch Mischungen gegen Schmerz, für Atemstimulation, angstlösende Essenzen etc etc. angeboten. Habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Wie fast bei allem in der Pflege auch hier: Der Patient oder die BewohnerIn ist immer im Mittelpunkt und bestimmt mit, was mit ihr oder mit ihm geschieht. Auch wenn es zurzeit sehr angesagt ist mit ätherischen Ölen zu arbeiten, dieser Grundssatz muss uns in unserer Arbeit immer leiten. Wenn wir dazu bereit sind, befinden wir uns sicherlich nicht auf dem falschen Weg.
Noch was flocky. Besuche doch einmal eine Aromapflege-Weiterbildung. könnte mir vorstellen, dass dich das Gebiet begeistern würde. Das wichtigste bringst du bereits mit, die kritische, konstruktive Hinterfragung.
Liebe Grüsse
bidi