
Flybee
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Hallo zusammen,
ergänzend zu meinem Thema vom 02.02.2017 noch mal Infos und Fragen.
Bei einer Prüfung durch den MDK kam es zur Diskussion über den Umgang mit Medikamentengaben in der Tagespflege.
Hier die Aussagen der der MDK-Prüferin (und in kursiv dahinter meine Ansicht):
Egal, was die Tagespflegeeinrichtung sich unterschreiben lässt, die Durchführungsverantwortung verbleibt immer bei der Pflegefachkraft, die gerade dem Bewohner die Medikamente verabreicht.
Möglichkeiten zur Abhilfe (Trägerentscheidung) wären:
a) Die Tagespflege verabreicht keine Medikamente mehr. Gast bringt in Eigenverantwortung Medikamente mit und muss sie auch selbst einnehmen. --> Aus meiner Sicht nicht sinnvoll! Man müsste eine Menge Personen in der Tagespflege ablehnen, nur weil sie ihre Medikamente nicht sicher einnehmen können. Kein Angehöriger wird diese Regelung akzeptieren...
b) Die Einrichtung vereinbart mit einer Partner-Apotheke die Belieferung mit verblisterten und eindeutig beschrifteten Einzelmengen gemäß des Medikamentenplans / des Rezepts des Bewohners. Dabei können wohl aber Zusatzkosten für die Einrichtung entstehen. --> Könnte man prüfen, wird aber wegen des zweiten benötigten Rezepts wahrscheinlich schwierig zu organisieren und auch teuer… und vielleicht wollen die Gäste ja auch nur bei "Ihrer" Apotheke Rezepte einlösen...
c) Die Tagespflegegäste bringen täglich eine Tasche mit den Originalpackungen (inkl. Beipackzettel und Medikamentenplan) ihrer Medikamente mit zur Tagespflege. Daraus werden die Medikamente „frisch gestellt“ und verabreicht. Der Gast nimmt am Ende des Tages die Tasche mit den Medikamenten wieder mit nach Hause. Wird die Tasche mit den Medikamenten nicht mitgebracht und die Angehörigen liefern diese auch nicht nach, werden auch keine Medikamente gegeben. Dokumentation der Nicht-Gabe mit Begründung dann in der Pflegedoku. --> Erscheint schwierig, da Medikamente z. T. durch ambulante Pflegedienste oder Angehörige wochenweise gestellt werden und die Koordination kaum klappt.
Arbeitet irgendjemand nach einem der von der Prüferin geschilderten Modelle? Und wie habt Ihr dies mit den Gästen und Angehörigen vereinbart / wie habt Ihr sie überzeugt?
Freue mich auf Antworten!
Grüsskes aus dem Ruhrpott!
Flybee
ergänzend zu meinem Thema vom 02.02.2017 noch mal Infos und Fragen.
Bei einer Prüfung durch den MDK kam es zur Diskussion über den Umgang mit Medikamentengaben in der Tagespflege.
Hier die Aussagen der der MDK-Prüferin (und in kursiv dahinter meine Ansicht):
Egal, was die Tagespflegeeinrichtung sich unterschreiben lässt, die Durchführungsverantwortung verbleibt immer bei der Pflegefachkraft, die gerade dem Bewohner die Medikamente verabreicht.
Möglichkeiten zur Abhilfe (Trägerentscheidung) wären:
a) Die Tagespflege verabreicht keine Medikamente mehr. Gast bringt in Eigenverantwortung Medikamente mit und muss sie auch selbst einnehmen. --> Aus meiner Sicht nicht sinnvoll! Man müsste eine Menge Personen in der Tagespflege ablehnen, nur weil sie ihre Medikamente nicht sicher einnehmen können. Kein Angehöriger wird diese Regelung akzeptieren...
b) Die Einrichtung vereinbart mit einer Partner-Apotheke die Belieferung mit verblisterten und eindeutig beschrifteten Einzelmengen gemäß des Medikamentenplans / des Rezepts des Bewohners. Dabei können wohl aber Zusatzkosten für die Einrichtung entstehen. --> Könnte man prüfen, wird aber wegen des zweiten benötigten Rezepts wahrscheinlich schwierig zu organisieren und auch teuer… und vielleicht wollen die Gäste ja auch nur bei "Ihrer" Apotheke Rezepte einlösen...
c) Die Tagespflegegäste bringen täglich eine Tasche mit den Originalpackungen (inkl. Beipackzettel und Medikamentenplan) ihrer Medikamente mit zur Tagespflege. Daraus werden die Medikamente „frisch gestellt“ und verabreicht. Der Gast nimmt am Ende des Tages die Tasche mit den Medikamenten wieder mit nach Hause. Wird die Tasche mit den Medikamenten nicht mitgebracht und die Angehörigen liefern diese auch nicht nach, werden auch keine Medikamente gegeben. Dokumentation der Nicht-Gabe mit Begründung dann in der Pflegedoku. --> Erscheint schwierig, da Medikamente z. T. durch ambulante Pflegedienste oder Angehörige wochenweise gestellt werden und die Koordination kaum klappt.
Arbeitet irgendjemand nach einem der von der Prüferin geschilderten Modelle? Und wie habt Ihr dies mit den Gästen und Angehörigen vereinbart / wie habt Ihr sie überzeugt?
Freue mich auf Antworten!
Grüsskes aus dem Ruhrpott!
Flybee
- Qualifikation
- Qualitätsmanager im Gesundheitswesen
- Fachgebiet
- Gemeinnütziger Träger von Pflegeeinrichtungen
- Weiterbildungen
- Qualitätsmanager (TÜV) Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie Teamleiter Call Center (IHK)
- Studium
- Gesundheits- und Sozialökonom (VWA)