Die Lösung, liebe Kollegen, ist ganz einfach:
mehr Personal, was anständig qualifiziert wird und motiviert ist, weil es auch "finanziell geschätzt" wird von der Gesellschaft, die auch einen sicheren Arbeitsplatz gewährleistet, weil sie weiß, daß die Qualität einer Gesellschaft sich darin zeigt, wie sie mit schwächsten Leuten umgeht...
Ach so...
...dafür ist kein Geld da ?
...und nicht das Personal ?
...und überhaupt: Es gibt doch 1Euro-Jobber ?
...und notfalls noch unterbietende Privatpfleger oder Selbstständige ?
Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen mit der Versorgung...
<sarkastisch zynisch grinsend>
Das Problem-Syndrom (oder ein Teil davon vielleicht):
> unsere Ausbildungen sind noch nicht so, wie sie in anderen Ländern sind und sein könnten, weil
Pflege sich noch behutsam im Wandel befindet...und noch nicht den Pflegestolz fördert...
> die
Qualifizierung hört hierzulande oft nach der Ausbildung auf (weil der AG sie nicht bezahlt, weil die Motivation fehlt, da man im Hamsterrad ist...jeder kennt 20 Gründe von Kollegen...oder sich selbst...)
> unser Berufsstand wird zwar geschätzt, aber das Motto
"Pflegen kann jeder" (selbst 1Euro-Kräfte) verbreitet die Stimmung, daß man da ja noch etwas sparen könnte...und das merkt man im Personalschlüssel...
> und anständiges Geld verdienen
nicht die meisten, dafür Wechselschichten und die
Angst, "eingespart" zu werden, wenn man den Mund aufmacht...
Und da soll die große Pflegerevolution gedeihen, die so engagierte Pflegekräfte hervorbringt, auf dass in Zukunft jede Pflegekraft ohne Sorge sich selbstlos opfern kann ?!?
ckentrainer: Ich gebe Manu, Minchen und Batz recht...
Vor Ort sind die Kollegen, die versuchen zu retten, was noch zu retten ist und dabei oft am Krückstock gehen...aber die tragen eh schon eine große Last...sei nicht so hart zu ihnen...also zu uns...
Andererseits: OK...Jammern ist eine Eigenschaft, die wir Pflegenden manchmal ganz gut können...
Schwester Maria Müller (56, Bandscheibenvorfall) soll den allgemeinen Misstand der Gesellschaft ausheben ? Nicht jeder ist in der Situation sagen zu können, was er will, weil er noch mit dem bißchen Geld eine Familie zu versorgen hat...
Als Einzelne haben wir wenig Handhabe...
Das haben ja sogar die Ärzte begriffen...und die kriegen jetzt ihre besseren Bedingungen...während die Pflege sich wieder ins gewohnte berufspolitische Jammern hineinsteigert...und viele nicht die Kraft haben, im Kleinen zu versuchen, was zu ändern...
HEIN:
Das mit Deinem Schwiegervater tut mir leid...ich kenne das aus eigener Erfahrung...meiner Großmutter haben die Kollegen auch einen Dekubitus angedeihen lassen...aber ich wußte auch, daß sie auf einer 52 Betten Station lag mit 2 Leuten im SD...ein gutes Gefühl ist das nicht...:-(
Wir werden uns damit abfinden müssen, daß es -
wenn wir als Berufsstand nicht aufstehen - so kommen wird, daß wir unsere Arbeitsweisen und uns anzupassen gezwungen sein werden in einer Weise, die manchen Kollegen, die schon jetzt Schweiß auf der Stirn bekommen, wenn sie nur ein wenig Veränderung erahnen, den Herzkasper bringen wird, daß die Pflege, wie wir sie uns alle wünschen oder kennen, der Ausnahmefall sein wird und als Angehörige, daß wir uns von dem Gedanken der Rundumversorgung verabschieden müssen...und wir als Angehörige die Lücken füllen müssen..persönlich oder mit Geld, um mehr Pflege rauszuholen...
Denn auch das ist klar:
Die Pflege, die wir uns wünschen, kostet Geld...für Gotteslohn kann sich keiner mehr leisten, den Kopf hinzuhalten...
aber an der Grundpflege darf es trotzdem nicht scheitern...
Grüßend und gespannt wartend auf das Fege...ähm...Pflegefeuer,
Fragmentis