Ich bin mir auch ziemlich sicher das in diesem Fall beide haftbar zu machen sind, nur das Strafmaß dürfte sich ganz gewaltig unterscheiden.
Meines Wissens kennt der Gesetzgeber da keine Gnade, denn es gibt ne klare Ansage das die letzte verbleibende Fachkraft die Station/den Bereich erst verlassen darf wenn ein adäquater Ersatz vorhanden ist.
Also nicht nen handlanger sondern eine andere Fachkraft.
Sie kann ein Notfall Programm abarbeiten, sprich es muß die Gesunderhaltung der anvertrauten Personen gewährleistet sein.
Ich für meine Person möchte jedenfalls nicht wegen grob fahrlässiger Tötung vor dem Richter stehen
Und damit sind wir auch wieder bei meinem Lieblingsthema, den Gefährdungsanzeigen.
Ich weiß, die meisten Kollegen verdrehen bei dem Wort schon die Augen :-(
Marke : Ach die bringen doch eh nix das interessiert doch keine sau......
Muß ich sagen, recht habt ihr, solange nix passiert.
Juristisch ist die Fachkraft gezwungen ihren Arbeitgeber darüber in Kenntnis zu setzen das die Gesundheit und das Leben der Anvertrauten Personen gefährdet ist.
Das es den Arbeitgeber in der Regel nen feuchten sch. Interessiert ist richtig, denn der weiß das die Leute massiv gefährdet sind, und nimmt diese Gefährdung schon seit Jahren billigend in kauf, sprich für ne Hand voll Euronen lassen sie wissentlich Leute über die Klinge springen.
( Gibt weltweit genügend Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Pflege schlüssel und Patienten/Bewohner Zahl und mortalitätsrate belegen )
Was glaubt ihr, wird euer Chef machen, wenn mal ein angehöriger vor Gericht geht und die Einrichtung wegen fahrlässiger Tötung und oder Grob fahrlässigem Pflegeversagen anzeigt ?
Wird der sich schützend vor euch stellen oder euch eben so gnadenlos über die Klinge springen lassen, wenn er damit seinen Hals retten kann ?
Allen Kollegen die sich nun fluchtartig, in die Jahrelang antrainierte Opferrolle begeben und nun ins weinen geraten Marke …. ich arme/armer, was soll ich denn tun, ich kann doch nichts machen …. der Böse Chef …...., sei gesagt : JA IHR SEIT OPFER, denn ihr macht euch selbst zu guten Opfern.
Es geht bei den Gefährdungsanzeigen nicht darum dem Armen unwissenden Chef zu sagen das die Leute gefährdet sind, es geht darum euch selbst zu schützen.
Denn wenn ihr diese Gefährdung immer wieder aufs neue anzeigt ( Und selbstverständlich ne Kopie für die eigenen unterlagen mit nach hause nehmt, denn Arbeitgebern die so leichtfertig mit dem Leben ihrer Patienten/Bewohnern spielen, die haben sicherlich auch nen Schrädder im Büro ), dann kann sich der Chef nicht mehr aus seiner Organisationsverantwortung Herausstehlen.
Was meint ihr wohl, warum so viele Vorgesetzte massiven druck auf die Mitbarteiter ausüben, damit die solche Anzeigen nicht schreiben, oder wieder zurück ziehen ?
Die legen lieber euren Hals in die schlinge, als ihren eigenen.
Es geht bei den Gefährdungsanzeigen nur darum das ihr im Zweifelsfall vor Gericht nachweisen könnt, das IHR eurer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen seit und das die Schuld an dem Vorfall somit nicht euer Versagen ist, sondern das Versagen eures Vorgesetzten, denn der ist dazu verpflichtet ausreichend Personal zur Versorgung der Anvertrauten Personen ran zu schaffen.
Und wenn er das nicht kann darf er keine weiteren Personen in seine Obhut übernehmen.
Ebenso vergessen leider viele Kollegen die macht der Pflegedokumentation.
Liebe Kollegen, die ist nervig und es kann einem echt auf den Sack gehen, diese tausend zettel aus zu füllen, denn in der Regel würde uns nen einfacher Verlaufsbereich ausreichen.
Diese Duku braucht aber in erster Linie unser Arbeitgeber zur Abrechnung mit den Kassen, denn mit Hilfe dieser Doku weist er nach welche Leistungen er angeblich erbracht hat, und die rechnet er für bahre Münze ab.
Was passiert nun, wenn ich in meiner Doku Leistungen mit Handzeichen angebe, die ich, warum auch immer, nicht erbracht habe ?
Abgesehen davon das ich mich der Urkundenfälschung strafbar mache unterstütze ich meinen Arbeitgeber aktiv dabei Abrechnungsbetrug zu betreiben.
Wenn ich diese Leistungen, warum auch immer, nach-weißlich nicht erbringe und dem Patienten/Bewohner daraus ein Schaden entsteht, mache ich mich, meines Wissens, Strafbar, sprich man kann mich vor Gericht dafür belangen.
Mein Arbeitgeber wird sich nämlich damit raus reden das er ja davon ausgehen musste das diese Leistung erbracht wurde, ich habe es schließlich dokumentiert.
Wer mag dann wohl den Schwarzen Peter in der Hand halten ?
Ich weiß Fluchtreflex … rum weinen das ich das arme Opfer des Seins und der Situation bin, ist die einfachste Lösung, wird mir aber im Zweifelsfall vor dem Richter wenig helfen.
Und schwubs sind wir bei dem Thema : Pflegedokumentation ist nicht nur dazu da uns zu ärgern und zu gängeln, der Verlaufsbereich ist auch dazu da uns zu schützen.
Sprich ich muß im Verlaufsbereich dokumentieren welche Pflegerischen Tätigkeiten ich nicht verrichten konnte und warum ich dies nicht konnte.
Allein schon um mich selbst ab zu sichern.
Abgesehen davon wird dann so mancher Arbeitgeber Purzelbäume schlagen, denn dann kann er die ganzen nicht erbrachten Leistungen nicht mehr abrechnen.
Oder was denkt ihr, was passiert wenn der MDK bei seinen Prüfungen feststellt das massenhaft Leistungen, die nicht erbracht wurden, abgerechnet werden.
Die Jungs und Mädels stehen total auf Versicherungsbetrug.
Und ganz ehrlich, wir leben und arbeiten in einer Situation in der Selbst und Eigenschutz mindestens ebenso wichtig ist wie irgendwie dafür zu sorgen das die Patienten/Bewohner irgendwie mindestens mit dem lebensnotwendigen versorgt sind.
Die Pflegeberichte/Verlaufsdokumentation, wie auch immer man es nennen will, kann uns selbst im Zweifelsfall vor großem Schaden bewahren.
Das ist wie ne Rechtsschutz Versicherung, viele haben sie und jeder hofft sie niemals zu brauchen.
Abgesehen davon das ich die Doku während meiner Arbeitszeit mache, sprich die zusätzlich investierte Zeit muß mir mein Arbeitgeber sogar noch erstatten.
Und wenn der Vorgesetzte Purzelbäume schlägt und meint untersagen zu können so etwas zu dokumentieren, dann sollte man sich ernsthaft überlegen wessen Kopf er denn da aus der Schlinge raus holen will und wessen Kopf er ganz bewusst da rein legt.
Nach dieser Erkenntnis kann man sich dann überlegen ob man den richtigen Arbeitgeber hat.
Wenn solchen Arbeitgebern das Personal weg läuft, können sie ihren Laden nur noch dicht machen, und Einrichtungen denen es wirklich um das Wohl ihrer Patienten/Bewohner geht, bekommen dementsprechend mehr Personal.
Auch ne form der Marktbereinigung, nur so werden die Einrichtungen die ausschließlich auf Gewinnmaximierung ausgelegt sind vom Markt verdrängt werden können.
Leute, wir sind KEINE OPFER, wir haben ne unglaubliche Machtposition, wenn wir uns nur einig sind. Nutzt eure Machtposition, dies wird nicht nur zum Vorteil der Patienten/Bewohner werden.
Denn selbst wenn wir uns Juristisch schützen, im Zweifelsfall stellt sie die Frage ob wir auf unserem Sofa oder im Knast mit unserem gewissen klar kommen müssen.
Mit unserem Gewissen müssen wir so oder so klar kommen, aber im Zweifelsfall lieber auf dem Sofa
