Ob irgendwo etwas vorgesehen ist, konnte ich bis heute leider nicht herausfinden. Ich vermute, das ist wieder so ein typischer Fall, wo nicht grundsätzlich alles berücksichtigt wurde.
Die Politik interessieren Details nicht, die Kassen zucken nur mit den Schultern.
Es gibt die Möglichkeit, hier in NRW einen Arztbesuch abzurechnen. Dieser Arztbesuch ist aber genau definiert. Diese Leistung soll verwendet werden, wenn man MIT dem Patienten zum Arzt fährt. Problem ist aber auch hier, dass die Bezahlung für den Aufwand viel zu gering ist. Man kann hier einfach nicht kostendeckend arbeiten. Abgesehen davon ist es bei vielen Patienten garnicht mehr möglich, sie noch zum Arzt zu schleppen. Man muß bedenken, eine Pflegekraft und ein Kleinwagen, der darauf nicht ausgerichtet ist. In jedem transportdienst sind 2 Mitarbeiter unterwegs. Eine Medikamentenbesorgung damit zu finanzieren wäre eine unkorrekte Abrechnung und sowas machen wir prinzipiell nicht.
Ich habe für mich durchaus einige Lösungen gefunden. Z.B. bestelle ich Medikamente beim Arzt telefonisch und bitte die Helferinnen, das Rezept in der Apotheke abzugeben. Die Apotheke liefert dann an den Patienten. So eine gute Zusammenarbeit funktioniert aber längst nicht überall. Am schlimmsten finde ich, wenn uns zusätzlich Steine in den Weg legt, zum Beispiel eine wohlüberlegte Bestellung unterläuft indem man in der Arztpraxis einfach nicht alle Medikamente verordnet, weil der Computer sagt, dass Patient noch für 10 Tage Vorrat hat. Bei Praxen die so arbeiten muß man höllisch aufpassen. Oft stimmen die Angaben im PC nicht und es kommt niemand auf die Idee, mal kurz mitzuteilen, dass nicht alles rezeptiert wurde. Wenn dann ein Personalwechsel erfolgt, z.B. wegen freiem Wochenende, geht schon mal was schief und man steht plötzlich ohne Medikament da.
Alles haarklein dokumentieren und kontrollieren ist zeitlich einfach nicht mehr möglich. Ab gesehen davon, nobody is perfect, eine kleine Unkonzentriertheit und Fehler passieren. Da kann man in Anbetracht der unsäglichen Arbeitsbedingungen auch keinem einen Vorwurf machen. Leidtragender ist im Endeffekt immer der Patient.