Hallo Leute...
erstens ist das Legen eines Blasendauerkatheters ein Eingriff in eine anatomisch vorgeformte Körperhöhle und damit per Definition Arztaufgabe. Dass dies in der Praxis anders aussieht und dass wir das alle gelernt haben ist klar!
Zweitens ist das Katheterisieren von Männern nicht weniger risikobehaftet, als bei Frauen.
Richtig ist, dass bei Frauen die Nähe zum Anus gegeben ist. Richtig ist auch, dass es zu Fehllagen kommen kann.
Richtig ist aber auch, dass Männer eine längere Harnröhre haben, in der sich Keime pudelwohl fühlen! Des weiteren eine anatomische Biegung, an deren Ende eine vorgegebene Verengung kommt, die je nach Lebensalter schwer zu passieren ist. Verletzungen, auch noch so kleine führen einsdreifix zu satten Harnröhrenstrikturen, die operativ beseitigt werden müssen.
Die Frage, die ansteht ist nicht die rechtliche, nicht die anatomische und eine Hygienefrage sollte sich in Zeiten von DK Sets, Desi-mitteln und sterilen Handschuhen auch nicht stellen. Das Problem ist ein ethisches. Wahrung der Intimsphäre...
Ich denke es ist eine Frage der Indikationsstellung.
Wenn es um einen routinemäßigen Wechsel geht und die Möglichkeit gegeben ist, dass dieser durch einen Mann vollzogen werden kann, so sollte das auch so sein.
Wenn es sich um "Nothilfe" handelt (akuter Harnverhalt, DK nachts zu...) so denke ich, ist es egal wer es macht. Hauptsache qualifiziert und schonend.
Gerhard