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Hallo zusammen!
Ich heisse Franziska, komme aus München und bin in diesem Forum neu. Ich lese schon eine Weile mit, aber nun hab ich mich entschlossen, mich anzumelden, weil ich ein echtes Problem habe, was die Tätigkeiten der Altenpflege betreffen und ich selber wünschte, es wäre anders.
Ich habe seit ca. 7 Jahren die Ausbildung als Altenpflegerin erfolgreich beendet, aber so gut wie keine Berufserfahrung dort. Es ist so, daß ich schon während meiner Ausbildungszeit hinschmeissen wollte, weil ich einfach überfordert bin mit den Aufgaben in der Pflege. Und nicht nur das. Ich bin kein Mensch, der anderen gerne hilft! Ausser Freunden und Familie.
Durch die Ausbildung wollte ich mich zwingen, mich zu ändern, doch ich habe eine richtige Abneigung dagegen, ja es widert mich richtig an. Mich nervt die Langsamkeit der alten Menschen (die ja nichts dafür können), das man alles zehn mal sagen muss, die Verantwortung, der Zeitdruck, daß das Besteck und die teller samt Tischen nach Mahlzeiten regelrecht kleben, weil gemanscht wird.
Ich habe zwar einen Freundeskreis, der stabil ist, aber ich verweigere mich innerlich, mich für andere aufzuopfern. Ja, leider sehe ich das so. Man arbeitet sich kaputt für andere, die Hilfe benötigen - körperlich und seelisch.
Klar, ich bekomme Geld für die Arbeit, doch es befriedigt, erfüllt mich nicht. Ich bin nur noch angenervt.
Es gibt Menschen, die sind ganz glücklich, wenn sie anderen helfen können, doch mich kotzt es nur noch an. Sorry, für meine Ausdrucksweise, aber es ist so.
Seit Kurzem habe ich eine neue Stelle, nach sehr langer Pause. Anfangs dachte ich, daß das toll ist und es was werden kann. Ich habe eine tolle Anleitung, die sich sehr viel Mühe gibt und die ich auch nicht enttäuschen möchte (nur deswegen gehe ich da noch hin!).
Mittlerweile merke ich, daß ich richtige Agressionen innerlich bekomme, mir fast die Hutschnur platzt, wenn ich mal wieder geduldig sein muss, alles übernehmen muss (waschen, Brot schmieren, Toilettengangbegleitung, usw.), nur weil die Bew. sich das nicht zutraut und Angst hat.
Ich bin immer froh, wenn ich die Türe hinter mir zumachen kann, wenn ich Feierabend habe und ich nach Hause kann.
Jetzt fragen sich sicherlich viele, warum ich diesen Beruf überhaupt gelernt habe. Nun, es werden dort ja immer Pflegerinnen und Pfleger gesucht und ich dachte, ich könnte es lernen, ein "guter" Mensch zu werden und Spass an der Pflege alter Menschen zu haben, es wirklich zu wollen und mich zu engagieren dafür.
Aber mein Verständnis reicht einfach nicht, ich will mich nicht für andere "aufopfern", bis zur Erschöpfung arbeiten für hilfsbedürfige Senioren.
Es geht mir schon auf den Geist und macht mich agressiv, wenn alte Leute in der Stadt langsam vor mir her gehen.
Mich ekelt auch vor Erbrochenem, wenn sich mal jemand auf der Station übergeben muss.
Die alten Menschen mögen mich aber, kommen gut mit mir klar und bin dort (schon) beliebt. Aber ich mache ihnen was vor. Jemand, der ich nicht bin!
Ich spiele auch mit ihnen tagsüber (Beschäftigung in Form von Brettspielen usw.) oder mache Gesprächsrunden.
Alles das, mache ich nur, weil das Job ist und dazu gehört, aber nicht aus Überzeugung oder weil ich Freude daran hätte. Ich bin jetzt Ende 30 und was könnte ich noch machen? Für eine neue Ausbildung ist der Zug abgefahren.
Es macht mich traurig, daß ich nicht innerlich fähig bin, daran Freude zu haben. Warum ist das bloß so?
Mich nervt es nur noch an und ich werde richtig wütend, bin permanent schlecht gelaunt, was ich aber im Arbeitsalltag nicht zeige.
Kann man lernen, ein sozialer Mensch zu werden? Wenn ja, wie macht man das?
Mir geht es nur so bei alten Menschen. Bei Jüngeren in meinem Alter ist das anders oder bei Freunden etc.
Tut mir leid, daß es so lang geworden ist, aber ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden soll, die auch den gleichen Beruf haben und mir vielleicht Tipps geben können, wie es das alles ändern kann.
Von manchen höre ich auch, daß man daran denken soll, das man selber auch mal alt wird, aber das Argument zieht bei mir nicht, weil es für mich unwichtig ist.
Schonmal danke fürs lesen, auch wenn es zu lang geworden ist, aber vielleicht versteht mich einer?! :ka:
LG, Franziska
PS: Auch mit Fortbildungen ist es so. Es nervt mich an, weil es meine Freizeit kostet.
Weil es mir persönlich nichts bringt und mich nicht erfüllt, sondern es nur im Beruf was nützt. :-(
Ich heisse Franziska, komme aus München und bin in diesem Forum neu. Ich lese schon eine Weile mit, aber nun hab ich mich entschlossen, mich anzumelden, weil ich ein echtes Problem habe, was die Tätigkeiten der Altenpflege betreffen und ich selber wünschte, es wäre anders.

Ich habe seit ca. 7 Jahren die Ausbildung als Altenpflegerin erfolgreich beendet, aber so gut wie keine Berufserfahrung dort. Es ist so, daß ich schon während meiner Ausbildungszeit hinschmeissen wollte, weil ich einfach überfordert bin mit den Aufgaben in der Pflege. Und nicht nur das. Ich bin kein Mensch, der anderen gerne hilft! Ausser Freunden und Familie.
Durch die Ausbildung wollte ich mich zwingen, mich zu ändern, doch ich habe eine richtige Abneigung dagegen, ja es widert mich richtig an. Mich nervt die Langsamkeit der alten Menschen (die ja nichts dafür können), das man alles zehn mal sagen muss, die Verantwortung, der Zeitdruck, daß das Besteck und die teller samt Tischen nach Mahlzeiten regelrecht kleben, weil gemanscht wird.
Ich habe zwar einen Freundeskreis, der stabil ist, aber ich verweigere mich innerlich, mich für andere aufzuopfern. Ja, leider sehe ich das so. Man arbeitet sich kaputt für andere, die Hilfe benötigen - körperlich und seelisch.
Klar, ich bekomme Geld für die Arbeit, doch es befriedigt, erfüllt mich nicht. Ich bin nur noch angenervt.
Es gibt Menschen, die sind ganz glücklich, wenn sie anderen helfen können, doch mich kotzt es nur noch an. Sorry, für meine Ausdrucksweise, aber es ist so.

Seit Kurzem habe ich eine neue Stelle, nach sehr langer Pause. Anfangs dachte ich, daß das toll ist und es was werden kann. Ich habe eine tolle Anleitung, die sich sehr viel Mühe gibt und die ich auch nicht enttäuschen möchte (nur deswegen gehe ich da noch hin!).
Mittlerweile merke ich, daß ich richtige Agressionen innerlich bekomme, mir fast die Hutschnur platzt, wenn ich mal wieder geduldig sein muss, alles übernehmen muss (waschen, Brot schmieren, Toilettengangbegleitung, usw.), nur weil die Bew. sich das nicht zutraut und Angst hat.
Ich bin immer froh, wenn ich die Türe hinter mir zumachen kann, wenn ich Feierabend habe und ich nach Hause kann.
Jetzt fragen sich sicherlich viele, warum ich diesen Beruf überhaupt gelernt habe. Nun, es werden dort ja immer Pflegerinnen und Pfleger gesucht und ich dachte, ich könnte es lernen, ein "guter" Mensch zu werden und Spass an der Pflege alter Menschen zu haben, es wirklich zu wollen und mich zu engagieren dafür.
Aber mein Verständnis reicht einfach nicht, ich will mich nicht für andere "aufopfern", bis zur Erschöpfung arbeiten für hilfsbedürfige Senioren.
Es geht mir schon auf den Geist und macht mich agressiv, wenn alte Leute in der Stadt langsam vor mir her gehen.

Mich ekelt auch vor Erbrochenem, wenn sich mal jemand auf der Station übergeben muss.
Die alten Menschen mögen mich aber, kommen gut mit mir klar und bin dort (schon) beliebt. Aber ich mache ihnen was vor. Jemand, der ich nicht bin!
Ich spiele auch mit ihnen tagsüber (Beschäftigung in Form von Brettspielen usw.) oder mache Gesprächsrunden.
Alles das, mache ich nur, weil das Job ist und dazu gehört, aber nicht aus Überzeugung oder weil ich Freude daran hätte. Ich bin jetzt Ende 30 und was könnte ich noch machen? Für eine neue Ausbildung ist der Zug abgefahren.
Es macht mich traurig, daß ich nicht innerlich fähig bin, daran Freude zu haben. Warum ist das bloß so?
Mich nervt es nur noch an und ich werde richtig wütend, bin permanent schlecht gelaunt, was ich aber im Arbeitsalltag nicht zeige.
Kann man lernen, ein sozialer Mensch zu werden? Wenn ja, wie macht man das?
Mir geht es nur so bei alten Menschen. Bei Jüngeren in meinem Alter ist das anders oder bei Freunden etc.
Tut mir leid, daß es so lang geworden ist, aber ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden soll, die auch den gleichen Beruf haben und mir vielleicht Tipps geben können, wie es das alles ändern kann.
Von manchen höre ich auch, daß man daran denken soll, das man selber auch mal alt wird, aber das Argument zieht bei mir nicht, weil es für mich unwichtig ist.
Schonmal danke fürs lesen, auch wenn es zu lang geworden ist, aber vielleicht versteht mich einer?! :ka:
LG, Franziska
PS: Auch mit Fortbildungen ist es so. Es nervt mich an, weil es meine Freizeit kostet.
Weil es mir persönlich nichts bringt und mich nicht erfüllt, sondern es nur im Beruf was nützt. :-(
- Qualifikation
- exam. Altenpflegerin
- Fachgebiet
- stat. Pflege