Hallo Ulrich,
zum forschen im Sinne von Uni oder ochschule langt es leider (finanziell) nicht. Aber moviliti-care betreibt Foschung im Sinne der Praxis. Es werden Probleme beobachtet und analysiert. Das sicher in tiefgründigerer Art und über viele Fachbereiche hinweg. Es sind Ärzte, Therapeuten, Pflegewissenschaft und ganz wichtig - die Pflegekräfte beteiligt! Somit ist der Transfer der Erkenntnisse zurück in die Praxis gewährleistet. Warum sollte man sonst "forschen":grin:
In der Pflege haben wir wenig von den Handlungen evaluiert und vieles wird einfach übernommen.
Die 30°-Lagerung ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Sie hat irgendwann mal ihre Berechtigung mit der Begründung der Entlastung vom Steißbereich gehabt. Nur wurde dabei außer acht gelassen und stand nicht zur Debatte, was mit dem Rest des Körpers passiert. Man hat sich also grundlegend nicht gefragt, wie der Körper als Ganzes funktioniert.
Eine kleine Zwischenfrage - Wer von den lieben Lesern liegt in der Nacht auf 30°? ... Würde Bewegung in manches Schlafzimmer bringen:"Schatz-ich bin müde und will schlafen... Duuuuuuuu ....lagerst Du mich?Schatz!?!:innocent: ...
Ich denke mal, es wird niemand sich so legen. Grundlegend sollte bei allen Handlungen in der Pflege gefragt werden: Wie funktioniert die Physiologie? und sind die Handlungen mit der Motobiographie kompatibel?
Bei der 30°-Lagerung wird sicherlich der Steißbereich entlastet ( Druckminderung ) gleichzeitig findet aber im Schulterbereich ein einsacken der BWS statt, was zur Folge hat, das die Schulter nach vorne rotieren, welches wiederum zur Folge hat, das es eine Tonuserhöhung gibt, um die "Spannung" auszugeleichen. Im Beckenbereich wird der Oberschenkel, der oben liegt nach innen rotiert ( Verkürzung der Innenschenkel-Muskulatur ) - der unten liegende rotiert nach außen. Und so einiges mehr ( dann würde es hier ewig lang sein,wenn ich das alles erläuter)..... In der Folge entstehen die Klienten, die wir kennen - Spastik / Kontraktur / Atmungsprobleme - Schwerstpflege!.... Und sie sind zu minimieren bzw. im optimalsten Fall zu vermeiden ...
Zur Zeit beweisen wir es einfach in der Praxis und es ist wahnsinnig was da für Ressourcen freigesetzt werden, wenn die Physiologie beachtet wird ... durch die Pflege, weil das sind die 24-Stunden-Therapeuten:grin:
In der 2.ten Jahreshälfte werden wir einen größer angelegten Versuch starten diese These zu beweisen, oder besser gesagt zu evaluieren ... Also, wer aus dem Norden kommt - Lust hat eine Stunde seines Lebens umsonst zu opfern - naja, Kaffee gibts

riginal: - aber dabei zu sein, der kann sich gerne melden.
"Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahre" - So protestierten mal die Studenten
"Unterm Kasak - Muff von 100 Jahren" - naja, da haben wir ja noch viele Chancen für unser Wissen
Wer nähere Infos möchte, der melde sich einfach.
Lieben Gruß
Lars