Das ist wohl so.
beim Sprühen einer Lösung kommt es nicht zur vollständigen und gleichmäßigen Benetzung der Haut / des Gegenstandes. Außerdem entstehen Aerosole, die von Personal und/oder Patient eingeatmet werden, was wiederum zu gesundheitlichen Schäden führen kann.
Eine Sprühdesinfektion soltle daher auch obsolet sein.
Das RKI spricht sich schon relativ deutlich aus:
- die Enstichstelle ist mit einem Desinfektionsmittel abzureiben.
- zu verwenden ist ein sterilisierter Tupfer (nicht steriler! Tupfer)
Wie kommt Lösung auf Haut?
- entweder Tupfer aus der Falsche benetzen und dann die Haut zweimal abreiben (erstes Mal dient der Reinigung, zweites Mal der Desinfektion)
- oder eben direkt aus der Flasche auf die Haut geben und mit sterilisiertem Tupfer abreiben (nur beim ersten Mal) Beim zweiten Mal soll es ja abtrocknen, um auch die Einwirkzeit einzuhalten.
Wer noch nicht gesehen hat, was entstehen kann, wenn die Einwirkzeit nicht eingehalten wird, dem sei empfohlen:
medicalpicture
Hier handelte es sich um eine nekrotisierende Faszitis nach i.m. Injektion eines NSRA bei chronischen Schmerzen. Dabei wurde nicht ordentlich desinfiziert und es wurden alphastreptolysierende Staph.aureus eingeschleppt. Die Frau war 1 1/2 Jahre beatmet, bevor sie bei uns auf Station kam zur Nachbetreuung.