Hallo,
ich kann aus Sicht einer Mutter was dazu beitragen:
Meine Tochter ist behindert und wir hatten den MDK mittlerweile zum vierten Mal in 5 Jahren da :angry: .
Das bedeutet für mich, jedes Mal hinhocken und Pflegetagebuch schreiben, Zeitaufwand jedes Mal ca. 8 Stunden.
Der erste Besuch vom MDK war, als meine Tochter noch 2 war, aber einen Monat später 3 Jahre wurde, es war ein Arzt für Neurologie und er blieb 1,5 Stunden. Den fand ich recht nett.
Einstufung in PS1 und Nachprüfung sollte 1 Jahr später statt finden.
Nächste Überprüfung kam, als meine Tochter 4 Jahre und 1 Monat alt war, diesmal eine Pflegefachkraft, die auch 1,5 Stunden blieb. Bei ihr hatte ich das Gefühl das sie mir nichts glauben würde. Dementsprechend erstaunt war ich, als weiter die PS1 bewilligt wurde, diesmal für 2 Jahre.
Mit 5,5 Jahren kam die nächste Überprüfung, diesmal eine Ärztin für Allgemeinmedizin, die hier reinrauschte, schnell alles aufschrieb, meine Unterlagen schnappte und wieder weg war. Sie blieb exakt 20 min.
Trotz allem war sie einigermaßen nett, nur sehr im Zeitdruck. PS1 wurde weiter für 2 Jahre genehmigt.
Als ich durch Zufall im Januar diesen Jahres las, das die Abzugszeiten für Kinder geändert worden sind, kramte ich das Gutachten raus, rechnete durch und kam auf PS2, also habe ich einen Höherstufungsantrag gestellt.
Im März diesen Jahres war dann wieder eine Ärztin für Allgemeinmedizin da, die netteste von allen, bisher da gewesenen. Sie blieb 30 min und wir bekamen die PS2, aber nur für ein Jahr, weil wir nur mir 5 min. in der PS2 drin sind (125 min Pflege+60 min Hauswirtschaft).
Alle Gutachter haben ihre Notizen handschriftlich gemacht.
Die Ankündigung ihres Besuches erfolgt immer ca. 3 Wochen vor Besuch.
Früher wurde ein Zeitrahmen von 7-14 Uhr angegeben, das war schon nervig, weil man nicht genau wußte um wieviel Uhr der Gutachter endlich kommt und man auch nichts groß machen konnte.
Beim letzten Mal, bekam ich zwar auch den Zeitrahmen 7-14 Uhr, aber auch gleichzeitig die Telefonnummer der Gutachterin und einen bestimmten Tag genannt, an dem ich Sie direkt nach der Uhrzeit fragen konnte. Das habe ich auch gemacht und sie war auch superpünktlich zu der angegebenen Uhrzeit da. Das war wirklich positiv.
Was ich sehr bemängele, sind die Gutachten. Die strotzen nur so vor Fehlern, Bsp: das Kind trinkt auch 1 mal am Tag.
Trotz Windel tragen, wird das nirgends bei den Hilfsmitteln vermerkt.
Der Zeitabzug für gesunde gleichaltrige Kinder wird direkt im Gutachten gemacht, so ist es für uns Eltern kaum zu verstehen, wenn z. B. beim Zähneputzen aufgeführt ist, -obwohl man das ja macht-, das da keine Minuten stehen.
Ich weiß, es wird nur noch der Mehrbedarf dokumentiert, aber für unerfahrene Eltern sind die Gutachten fast gar nicht zu verstehen und beim MDK Besuch wird z.B: auch nie aufgeklärt, was es mit dem Pflegeaufwand pro Tag und der Einstufung in die Rentenversicherung zu tun hat.
Solche Informationen müssen sich Eltern, -zum Glück gibts Internet- selbst heraussuchen.
Oft genug werden auch die Tatsachen aus den Arztberichten umgedreht und falsch wiedergegeben.
So, das sind unsere MDK- Erfahrungen.