B
MÜNCHNER RESOLUTION
der Mitglieder des DBfK LV Bayern vom 26. April 2006
Schluss mit der Rationierung in der Pflege!
Personalmangel, immer neue Einsparungen und der skandalöse Austausch qualifizierten Pflegepersonals durch ungelernte Kräfte ist nicht länger zu verantworten. Der DBfK, der größte deutsche Berufsverband der Alten-, Gesundheits- und Kinder-/KrankenpflegerInnen, protestiert öffentlich gegen untragbare Zustände an deutschen Gesundheitseinrichtungen:
Rationierung gefährdet Menschenleben
Es kann nicht länger verschwiegen werden: Unbemerkt von der Gesellschaft und den Medien führt die schleichende Rationierung dazu, dass in stationären Einrichtungen die Mortalitätsraten ansteigen. Wir laufen Gefahr, dass Patienten nach Operationen durch vermeidbare Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen, Harnwegs-, Wundinfektionen und Sepsis in lebensbedrohliche Situationen geraten. In Deutschland gibt es noch keine exakten Zahlen, doch eine vergleichbare Untersuchung aus den USA mit über 230.000 Patienten aus 168 Krankenhäusern brachte alarmierende Resultate. Eine Verringerung des Personals und damit eine Verschlechterung des PflegerInnen/Patientenschlüssels von 1:4 auf 1:6 führt zu einem Anstieg an lebensgefährlichen Komplikationen und Todesfällen um 2,3 %. Kommen auf eine Krankenschwester bis zu 8 Patienten, so erhöhen sich die Todesfälle um 5 %!
Rationierung führt zum Burn out des Pflegepersonals
Durch den Stress und den Mangel an qualifizierten Pflegenden steigen nachweislich Selbstverletzungen und Medikamentenfehler. Gut ausgebildete Pflegefachkräfte versorgen ihre Patienten seit Jahren mit größtem Einsatz - freundlich, gewissenhaft und fachlich kompetent. Durch uneinhaltbare Zeitvorgaben werden sie an der verantwortungsvollen Ausübung ihres Berufes gehindert und frustriert. In deutschen Altenheimen beträgt das „Zeitbudget“ für einen Patienten durchschnittlich 26,5 min pro Tag. Das bedeutet dann nur mehr 55 Sekunden fürs Zähneputzen! Freundliche Worte, Höflichkeit und Menschenwürde werden so der Stechuhr geopfert.
Rationierung gefährdet die Gesundheit
In einigen deutschen Krankenhäusern muss eine Gesundheits- und Krankenpflegerin in einer Schicht bis zu 24 Patienten betreuen. Nachts oft doppelt so viele. Das ist nicht mehr zu verantworten. Ein Verhältnis von 1:4 gewährleistet gute und menschwürdige Pflege. Studien haben gezeigt, dass jede Verringerung des Personals einen deutlichen Anstieg von Folge- und Zusatzerkrankungen bedeutet. Unterversorgung und unzureichende Betreuung führen bei den Patienten unmittelbar zu gefährlichen Stürzen, Dekubitus, Lungenentzündungen und Infektionen. Umgekehrt bewirkt ein Anstieg von Pflegefachpersonen um 10% eine entscheidende Verbesserung der Versorgung. Bereits mit dieser geringfügig höheren Pflegepersonalausstattung nimmt das Risiko um 5 % ab, an den Folgen einer vermeidbaren Komplikation zu sterben.
Rationierung führt zu Mehrkosten
Über 90 Prozent der vermeidbaren Erkrankungen durch personelle Unterbesetzung in der Pflege führen nicht unmittelbar zum Tod, bedeuten aber eine unnötige und für die Patienten oft qualvolle Verlängerung ihres Krankenhausaufenthaltes. Dies ist neben der menschlichen Katastrophe auch eine finanzielle. Durch Sparmaßnahmen beim Personal werden unzureichende Pflege und damit Nachfolgeerkrankungen der Patienten in Kauf genommen. So bedeutet das Auftreten einer prinzipiell durch gute Pflege vermeidbaren Lungenentzündung eine Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes um 5 Tage. Das verursacht einen Kostenanstieg von bis zu 5.000 Euro. Es ist daher widersinnig und verantwortungslos, zuerst am Pflegepersonal zu sparen und dann Unsummen für die Therapie vermeidbarer Komplikationen und Folgeerkrankungen auszugeben.
Der DBfK fordert:
Schluss mit der Rationierung in der Pflege!
Sichere Personalausstattung sichert Leben.
der Mitglieder des DBfK LV Bayern vom 26. April 2006
Schluss mit der Rationierung in der Pflege!
Personalmangel, immer neue Einsparungen und der skandalöse Austausch qualifizierten Pflegepersonals durch ungelernte Kräfte ist nicht länger zu verantworten. Der DBfK, der größte deutsche Berufsverband der Alten-, Gesundheits- und Kinder-/KrankenpflegerInnen, protestiert öffentlich gegen untragbare Zustände an deutschen Gesundheitseinrichtungen:
Rationierung gefährdet Menschenleben
Es kann nicht länger verschwiegen werden: Unbemerkt von der Gesellschaft und den Medien führt die schleichende Rationierung dazu, dass in stationären Einrichtungen die Mortalitätsraten ansteigen. Wir laufen Gefahr, dass Patienten nach Operationen durch vermeidbare Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen, Harnwegs-, Wundinfektionen und Sepsis in lebensbedrohliche Situationen geraten. In Deutschland gibt es noch keine exakten Zahlen, doch eine vergleichbare Untersuchung aus den USA mit über 230.000 Patienten aus 168 Krankenhäusern brachte alarmierende Resultate. Eine Verringerung des Personals und damit eine Verschlechterung des PflegerInnen/Patientenschlüssels von 1:4 auf 1:6 führt zu einem Anstieg an lebensgefährlichen Komplikationen und Todesfällen um 2,3 %. Kommen auf eine Krankenschwester bis zu 8 Patienten, so erhöhen sich die Todesfälle um 5 %!
Rationierung führt zum Burn out des Pflegepersonals
Durch den Stress und den Mangel an qualifizierten Pflegenden steigen nachweislich Selbstverletzungen und Medikamentenfehler. Gut ausgebildete Pflegefachkräfte versorgen ihre Patienten seit Jahren mit größtem Einsatz - freundlich, gewissenhaft und fachlich kompetent. Durch uneinhaltbare Zeitvorgaben werden sie an der verantwortungsvollen Ausübung ihres Berufes gehindert und frustriert. In deutschen Altenheimen beträgt das „Zeitbudget“ für einen Patienten durchschnittlich 26,5 min pro Tag. Das bedeutet dann nur mehr 55 Sekunden fürs Zähneputzen! Freundliche Worte, Höflichkeit und Menschenwürde werden so der Stechuhr geopfert.
Rationierung gefährdet die Gesundheit
In einigen deutschen Krankenhäusern muss eine Gesundheits- und Krankenpflegerin in einer Schicht bis zu 24 Patienten betreuen. Nachts oft doppelt so viele. Das ist nicht mehr zu verantworten. Ein Verhältnis von 1:4 gewährleistet gute und menschwürdige Pflege. Studien haben gezeigt, dass jede Verringerung des Personals einen deutlichen Anstieg von Folge- und Zusatzerkrankungen bedeutet. Unterversorgung und unzureichende Betreuung führen bei den Patienten unmittelbar zu gefährlichen Stürzen, Dekubitus, Lungenentzündungen und Infektionen. Umgekehrt bewirkt ein Anstieg von Pflegefachpersonen um 10% eine entscheidende Verbesserung der Versorgung. Bereits mit dieser geringfügig höheren Pflegepersonalausstattung nimmt das Risiko um 5 % ab, an den Folgen einer vermeidbaren Komplikation zu sterben.
Rationierung führt zu Mehrkosten
Über 90 Prozent der vermeidbaren Erkrankungen durch personelle Unterbesetzung in der Pflege führen nicht unmittelbar zum Tod, bedeuten aber eine unnötige und für die Patienten oft qualvolle Verlängerung ihres Krankenhausaufenthaltes. Dies ist neben der menschlichen Katastrophe auch eine finanzielle. Durch Sparmaßnahmen beim Personal werden unzureichende Pflege und damit Nachfolgeerkrankungen der Patienten in Kauf genommen. So bedeutet das Auftreten einer prinzipiell durch gute Pflege vermeidbaren Lungenentzündung eine Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes um 5 Tage. Das verursacht einen Kostenanstieg von bis zu 5.000 Euro. Es ist daher widersinnig und verantwortungslos, zuerst am Pflegepersonal zu sparen und dann Unsummen für die Therapie vermeidbarer Komplikationen und Folgeerkrankungen auszugeben.
Der DBfK fordert:
Schluss mit der Rationierung in der Pflege!
Sichere Personalausstattung sichert Leben.
- Qualifikation
- Krankenpfleger - Stationsleitung
- Fachgebiet
- Bayreuth