Nochmal zur Frage der Anfeuchtung: Der Einsatz von HME-Filtern mag für Lungengesunde Patienten vertretbar sein. Für Lungenkranke (ich arbeite in einer pneumoligischen Klinik) gibt es zur aktiven Befeuchtung keine Alternative. Häufiges Vernebeln ist da nur eine Krücke.
Dazu kommt, das HME-Filter heute noch recht viel Volumen haben - Totraumvolumen. Bei Patienten mit hohen PaCO2-Werten ein Problem.
Mit zunehmender Feuchte (Sekret, ...) ändert sich die Resistance des Beatmungssystems. Ich habe es erlebt, das die Inspirationsdrucke kontinuierlich angepasst werden mussten, um das gewünscht VT zu erreichen. Als der HME ausgebaut wurde konnte man auf die alten Werte zurückgehen.
2. Beispiel: Im Schlaflabor wurde trotz hoher Beatmungsdrucke eine unzureichende Beatmung registriert. Ursache war auch hier der höhere Widerstand im System. Die vom Gerät gemessenen 20mbar waren in Wirklichkeit nur 14 oder 16.
Was will ich damit sagen: ein HME ist eine potentielle Fehlerquelle.
Wer wirklich befeuchten will (44mg/l bei 37°C) kommt um eine aktive Befeuchtung nicht herum.
Beheizte Schläuche (Inspiration UND exspiration) sind sinnvoll. Wer mit F&P arbeitet, dem sei das neue RT340 empfohlen. Es lässt Wasserdurch durch den Exspirationsschenkel diffundieren, sodass (wir arbeiten mit Evita 4) keine Störungen am Flowsensor durch Kondensat auftreten.
(Leider hat F&P hier Lieferprobleme)
Zum Humicare: wir haben uns jetzt dagegen entschieden: kein Vorteil in der Befeuchtungsleistung erkennbar, dafür teurer, Schläuche schwerer, Einheit grösser